Bericht von Manni Müller
Niemand verliert
beim 44. Ihno-Ocken-Ostfrieslandturnier
Das
muss die Schlagzeile in der „Ostfriesischen Presse“ am Freitagmorgen
gewesen sein, denn in einem sehenswerten Finale gewann Alexander Probst
vom TSV Marbach das Herren B-Finale gegen ..... Niemand.
Doch der Reihe nach.
Am
Mittwochmorgen um 8:00 Uhr hatten sich alle am Bürgerhaus in der
Marbach versammelt. Alle, das waren: Jens Schaub, Alexander Stolp,
Karl-Heinz Schaub, Christian Hainer, Marco Mlynarz, Manfred Müller,
Heinz „Schmonz“ Sause, Horst Bläsing, Wolfgang Mattes und Alexander
Probst. Nach kurzem Begrüßungs-Bla-Bla hätten wir eigentlich losfahren
können, wäre da nicht ein VW Bora mit besonders großem Öldurst gewesen.
Nun, wie dem auch sei, besagter Bora machte sich mit Fahrer auf in
Richtung Tankstelle, füllte Öl nach und war Schwuppsdiwupp wieder zurück
am Bürgerhaus und so fuhren wir dann halt etwas später los.
An der
Raststätte Retter Mark wurde eine große Pause eingelegt, und die ersten
Curry- und Bockwürste mit Bratkartoffeln wurden verzehrt. Nach einer
gemütlichen Pause wurde die Fahrt fortgesetzt und ohne besondere
Vorkommnisse erreichten alle nach ca. 7 Stunden Fahrt Norddeich, wo wir
bereits erwartet wurden.
Heiko Vöhl war mit Familie schon ein paar
Tage da, und so fand eine sehr herzliche Begrüßung statt. Um Platz für
den nun folgenden Einkauf zu schaffen, mussten wir die Autos ausräumen,
nebenbei wurden die Klamotten und Personen gleichmäßig auf die Zimmer
verteilt. Marco und Wolfgang teilten sich ein Ehebett, allerdings stand
das dazugehörige Kinderbett im falschen Zimmer. Nachdem nun jeder sein
Bett und auch Bettzeug gefunden und ersteres bezogen hatte, ging es zum
Großeinkauf. Jede Menge Flüssiges (auch Wasser) sowie feste Nahrung, von
Nudeln bis hin zur Sauce Bolognese, wurden im Fahrzeug verstaut, zu
unserem Haus gefahren und in unseren Schrank (pardon in unsere Wohnung)
gelegt.
Nach einem Erfrischungsgetränk stand nun Fischessen auf dem
Terminplan. Toll war, dass alle an dem Essen teilnahmen, ihr Bierchen
tranken, Anekdoten erzählten, alle Spaß hatten und jeder Wert auf
Gemeinsamkeit legte. Nach dem sehr gemütlichen Abendessen machten einige
noch einen kleinen Spaziergang über den Deich, um die Lungen noch mal
richtig durchzupusten, denn für den nächsten Morgen stand großes auf dem
Plan –Herren B.
Weil der Tag so toll war, dachten einige, sie
könnten auch so gut Doppelkopf spielen und so fanden sich schnell 2
Vierergruppen ein und kloppten die Karten bis spät in die Nacht.
Donnerstag
Nach
einem tollen Frühstück gingen alle gemeinsam auf den Fischmarkt. An der
frischen Luft konnte der eine oder andere seinen Blutspiegel im Alkohol
wieder auf Betriebslevel einpegeln und gegen 12:00 Uhr fuhren wir zur
Halle, wo wir vom TTC Norden, vielen Sportkollegen und den Veranstaltern
herzlichst begrüßt wurden.
Remmer Kruse hielt die Eröffnungsrede und so konnte es nun endlich losgehen. Herren B war eröffnet.
Gespielt
wurde an 24 Tischen. Für jeden Tisch war eine Gruppe vorgesehen, und es
gab natürlich 25 Gruppen. Christian hatte an diesem Tag wohl ein ganz
besonderes Glück, denn er spielte in der 25sten Gruppe. Als er dann
endlich spielen konnte, freute er sich erneut, denn er hatte eine ganz
tolle Gruppe erwischt. Das sah von weitem so aus, als wollte von denen
keiner gut Tischtennis spielen ...
Auch Alex hatte eine starke Gruppe
erwischt, setzte sich aber in gekonnter Manier durch, ebenso Christian
und Marco. Die anderen verabschiedeten sich in die Trostrunde. In der
Trostrunde schieden dann alle, einer nach dem anderen, aus, außer Heiko,
der den 3.Platz erreichte.
Christian hatte wieder Losglück und
spielte in der Hauptrunde gegen jemand namens Niemand. Ein Verteidiger
der übelsten Sorte mit viel Schnitt beim RH-Aufschlag und einer
besonders scharfen Unterschnittsäge sowie einem unangenehmen
VH-Störschlag. Im 5ten kam dann die Entscheidung und man registrierte es
auch auf der Bank: Keiner verliert gegen Niemanden (Äh, Entschuldigung,
Christian verliert sehr knapp gegen Niemand, so ist es richtig.).
Auch
Marco hatte etwas Pech und schied aus, nur Alex eliminierte einen
Gegner nach dem anderen, darunter auch einen 14jährigen Linkshänder mit
langen Noppen auf der RH, den er am Sontag bei Herren SA wiedertreffen
sollte.
So kam es, wie es kommen mußte: Das Finale der Herren B bestritten unser Alex gegen Niemand.
Lustigerweise
wollte sich der Kerl gegen Alex gar nicht einspielen - es wäre eh‘ so
warm in der Halle. Entsetzen auf der Bank, dass jemand gar keinen Schlag
vor einem Spiel machen wollte, so etwas hatte man noch nie erlebt. ...
Das
Finale begann und ruckzuck hatte Alex den ersten Satz mit 3:11
verloren. Grübeln auf der Bank, aber beruhigende Worte wie „Der Alex
schafft das schon, der gewinnt Herren B immer.“. Den 2. Satz verlor Alex
wieder, diesmal 7:11. Das Erstaunen war groß und Niemand war obenauf.
Den 3.Satz konnte Alex nach großer kämpferischer Leistung und einem 6:9
Rückstand mit 12:10 gewinnen. Er sprang sozusagen noch mal von der
Schüppe. Irgendwie lief es nicht so richtig rund, und so war der 4.Satz
wieder sehr knapp, und Alex mühte und erkämpfte sich ein 11:7. Die
Entscheidung nahte! Sie nahte wirklich und zwar in Form von Joker
Christian, dem Mannschaftskollegen. Christian konnte es nicht mehr
länger mitansehen, er eilte zu Alex und sagte ihm vermutlich folgendes:
„Alex, der Ball ist dein Freund, nicht dein Feind, du musst nicht mit
ihm kämpfen, du musst ihm gut zureden und wenn du ihn schön sanft
streichelst, dann ist er auch gut zu dir.“
Und Alex befolgte den Rat
seines Mannschaftskollegen, „streichelte“ einen Topspin nach dem
anderen, VH oder RH, egal, wie sie eben kamen, und gewann den 5.Satz
ganz glatt mit 11:1. Die Halle tobte und alle waren fasziniert, es war
22:17 Uhr.
Ach so, ja, fällt mir gerade ein, „Mixed“ wurde auch noch
gespielt, parallel zu Herren B. Alex Probst spielte mit Regine, einer
sehr erfahrenen Spielerin, die sich den verdutzten Alex gleich zur Seite
nahm und ihm erst mal die Sache erklärte - wie das so geht - mit dem
Tischtennis. (Zuerst mache ich ‘nen Aufschlag, und wenn der zurückkommt,
streichelst du den Ball... .). Alex stimmte mit einem Lächeln zu, und
so kam es, dass beide im Finale standen. Hier trafen die zwei auf Simone
(für Outsider: Tochter von Regine) und Sascha. Simone und Sascha
gewannen das Mixedfinale.
Es war bereits 22:20 Uhr. Draußen vor der
Halle war die Turnierfete schon voll im Gange, als die Siegerehrung
stattfand. Nach Blitzduschen stand zuächst die Fahrt zum Appartment auf
dem Programm. Neben den Leckereien, die man so im Laufe des Tages zu
sich nahm, war nun ein etwas größeres Abendessen angesetzt: Nudeln mit
Sauce Bolognese a la Wolfgang. Auch Alex war mit von der Partie. (hier
ein großes Lob an den Ausrichter, die Frikadellen, Schnitzel, Salat etc.
waren wirklich große Klasse)
Nach diesem Blitzimbiss im Appartment
fuhren wir alle zur Turnierfete, kamen zufällig bei Mc vorbei, dem Alex
nicht widerstehen konnte, und kamen zur Halle, wo die Fete in vollem
Gange war. Das Fassbier war ausgezeichnet, und man konnte sehen, wie es
den Jungs schmeckte. Nach dem einen oder anderen Bierchen sagte doch
tatsächlich einer von uns: Auf dem Heimweg könnten wir doch nochmal bei
Mc vorbeifahren......?
Freitag
Nach einer kurzen
Nacht begann bereits um 8:15 Uhr die Vorbereitung für diesen Tag Herren
D. Jens hatte eine DVD vom Spiel Marbach2 gegen Anzefahr3 aus der Saison
2006/2007 mitgebracht. Auch Alex Stolp folgte sehr gespannt den
Aufzeichnungen, wollte aber ab jetzt grundsätzlich in Sachen Tischtennis
eine andere Taktik wählen: 2-3 Radler vor dem Spiel würden entspannend
wirken und so könne man locker aufspielen und gewinnen. Auch Wolfgang
sah das ähnlich, der es gar nicht glauben konnte, dass er sich schon um
11 Uhr morgens selbst ein Radler genüsslich schmecken ließ. Wolfgang:
„Das passiert mir nur in Norddeich.“
So gesehen gut vorbereitet
fuhren wir zur Halle. Herren D spielten: Alex Stolp, Marco, Jens,
Wolfgang und Heiko. Im Laufe des Turnieres schied einer nach dem anderen
aus, nur Heiko erreichte den 3. Platz.
Trotzdem hat es allen viel
Spaß gemacht, der Tag neigte sich bereits wieder dem Ende zu und so
fuhren wir alle gemeinsam zum Appartment, um uns erst mal zu stärken und
etwas auszuruhen.
Da wir etwas mehr Zeit hatten, gab es an diesem
Abend Bratkartoffeln mit durchwachsenem Speck a la Wolfgang und Rührei a
la Manni.
Samstag
Nach einer doch etwas kürzeren
Nacht und gutem Frühstück machten wir uns schon wieder auf zur Halle,
denn an diesem Tag stand Herren C auf dem Plan. Ein Blick zur Uhr, es
war gerade 9:00 Uhr. Während sich Alex Probst und Christian einen tollen
Tag auf Norderney gönnten, wollten die anderen mal so richtig
schwitzen. Manfred spürte nach zwei Spielen wieder seine Zerrung und gab
auf, während Marco, Heiko und Wolfgang die Hauptrunde erreichten.
Aus
Gründen der Fairness schieden dann die Marbacher einer nach dem anderen
aus und so konnten dann unverzüglich Pläne für den Nachmittag bis
irgendwann geschmiedet werden. Grillen wär‘ doch toll, oder? Ging klar
und schon fand sich die Meute nachmittags im Garten vor dem Haus wieder.
Ruckzuck war der Grill aufgebaut, die Würstchen krümmten sich über der
Glut und zur Erfrischung gab es ein „Limonen, brauner Zucker, Eis,
Rum-Gemisch“ a la Jens sowie Bierchen und Uozo.
Man kann sagen: Man
ließ es sich gutgehen. Gegen Abend stießen Sportkollegen aus Münster
hinzu. Jens zeigte noch ein paar Videosequenzen, die eindrucksvoll
demonstrierten, warum der TSV Marbach so stark ist. So soll der eine
oder andere vor dem Beginn Herren B ein Schattentraining (Sidesteps mit
einem Kasten Bier) absolviert haben. Auch konnte man Tisch-Wisch-Übungen
mit VH und RH sehen. Besonders bemerkenswert war jedoch die
Klebevorführung von „Dr. Nopp“, der viel über die Klebetechniken
diverser Beläge erklärte.
Gegen 20:30 Uhr mussten wir leider das
Grillen beenden und fuhren in den Club Brau...irgendwas. Hier ließen wir
es uns wieder mal richtig gutgehen, tranken das eine oder andere
Bierchen und fuhren am frühen Morgen gutgelaunt nach Hause, um, äh, na
ja, einige hatten noch ein bisschen Hunger und so wurden halt noch die
restlichen Eier gebacken und das übliche Bierchen getrunken.
Sonntag
Um
8:00 Uhr morgens, als man sich so langsam aufrappelte, war einer schon
auf und sagte:“ Ich bin an einem Sonntag noch nie so fit gewesen wie
heute. Das ist ja der Hammer!“
Nach kurzem Frühstück mit viel Kaffee
ging es wie immer Richtung Halle. Herren E und Herren S/A waren heute
angesagt. Herren E spielten: Wolfgang, Alex Stolp, Horst und Schmonz.
Karl-Heinz, der eigentlich auch spielen wollte, hatte Mitleid und
verzichtete großzügig auf seine Teilnahme. In die Hauptrunde schafften
es Wolfgang und Alex, sie schieden dann aber beide im Achtelfinale aus.
Gegen
Mittag begann Herren S/A. Aus Marbacher Sicht nahmen teil: Marco, Alex
Probst, Heiko und Christian. Die Gruppe überstanden alle, um dann in der
1. Hauptrunde mit Ausnahme von Alex auszuscheiden. Alex feierte Sieg um
Sieg und traf im Halbfinale auf den zuvor erwähnten 14jährigen
Linkshänder aus Borssum. Pech für Alex, denn sämtliche Netzbälle waren
gegen ihn und Joker Christian war duschen. So verlor er trotz mehrfacher
Führung 1:3.
Im Finale standen sich nun zwei Linkshänder aus Borssum
gegenüber, in dem der 14jährige überhaupt keine Chance hatte und klar
0:3 verlor.
Damit endete das 44. Ihno-Ocken-Turnier. Nach einer
äußerst herzlichen Verabschiedung packten die ersten bereits die Koffer
und brachen auf Richtung Heimat.
Bedanken möchte ich mich im Namen
aller für die glänzende Organisation bei Karl-Heinz und Jens, die beide
mit viel Übersicht und Gespür zu einem tollen Verlauf des Turniers, mit
viel Spaß und Geselligkeit, aber auch sportlichem Ehrgeiz, beigetragen
haben.
Bedanken möchte ich mich auch bei allen Vereinsmitgliedern,
besonders bei meinen „Wohnungsgenossen“ Wolfgang, Alex und Marco, drei
bodenständige Jungs, die Wert auf das Wesentliche legen. ...
Mai 2008
Vielen Dank an den Berichtschreiber Manni. Sehr schöne Arbeit.